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55. Große Pfalzweinprobe

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Neustadt Weinstraße, 15.10.2019, 21:28 Uhr
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Neustadt Weinstraße [ENA] Traditionell lädt die Weinbruderschaft der Pfalz im Rahmen des Deutschen Weinlesefests zur Großen Pfalzweinprobe ein. Unter dem diesjährigen Motto: „Pfälzer (W)Einblick“ standen 21 Weine zur Verkostung an. Der Saalbau war bereits im Vorfeld ausverkauft, denn diese Großveranstaltung lockt seit Jahrzehnten Genießer und Weinbrüder aus ganz Deutschland und den Nachbarländern an.

Es ist der gesellschaftliche Treffpunkt, bei dem Politik, Klerus, Weinliebhaber, Vertreter von Behörden und Winzer gemeinsam dem Kulturerbe verpflichtet sind. Ordensmeister Oliver Stiess wies auf die stolze Bilanz von über 47 000 Weinfreunden hin, die in den vergangenen 5 Jahrzehnten die Weine von mehr als 500 engagierten Winzerpersönlichkeiten genießen konnten. Mit besonderer Freude begrüßte die frisch gekürte Pfälzische Weinkönigin Anna-Maria Löffler die Runde, in der auch der Präsident der Landwirtschaftskammer, Norbert Schindler, die Veranstaltung schätzte.

Auch der Pfälzische Weinbaupräsident Reinold Hörner zeigte sich sehr zufrieden über den 19er Jahrgang, der zwar einen „neidischen Herbst“ hatte, aber eine hohe Qualität der Trauben brachte. Gleichzeitig wies er auf die angespannte Situation der Fassweinverkäufer hin. Ordenskellermeister Dr. Thomas Weihl leitete die Probenfolge fachkundig und mit allerlei spannendem Hintergrundwissen. Die Trachtengruppen aus den Neustadter Ortsteilen schenkten routiniert die bestens temperierten Tröpfchen maßvoll ein.

Mit einem Pfalz Sekt b.A. Pinot Noir Rosé brut vom Weingut Eymann in Gönnheim, startete die Probe. Die Schaumweine werden nach der Methode der traditionellen Flaschengärung hergestellt. Neben Handlese, Spontangärung und dem Ausbau der Grundweine in großen Holzfässern sind die Sekte vom langen Hefelager von 24 bis 60 Monaten geprägt. Dies verleiht ihnen den feinen Mousseux und ihren charakteristischen Duft nach Apfelschale und frischem Brioche. Aus dem Herzstück des Leiningerlandes folgte eine Rotweincuvée „Brandschatz“ aus Dornfelder und Portugieser vom WG Schenk-Siebert, die als harmonischer Alltagswein gelten kann.

Zellertaler Pinot
Rings Kleines Kreuz
Saignée Rosé

Aus dem nördlichen Zipfel der Pfalz, lieferte das WG Bremer einen Zellertaler Pinot trocken. Er überzeugte mit Frische und Kraft. Die rasante Entwicklung des Weinguts Rings aus Freinsheim spiegelte sich in der Cuvée „Kleines Kreuz“ wider, die bereits ausverkauft ist. Rosé-Weine stehen hoch in der Käufergunst. Hierzu hat WG August Ziegler einen überraschend dichten, von floralen Noten geprägten Shiraz Kabinett nach dem Saignée-Verfahren ausgebaut. Sabine Hochdörffer stimmte die Papillen mit ihrem Spätburgunder Rosé auf die aromatischeren Rebsorten ein.

Der Lucashof aus Forst machte Freude mit dem Sauvignon blanc, ebenso wie der Auxerrois vom WG Oerther in Schweigen-Rechtenbach. Von der höchsten Weinlage der Pfalz in Herxheim am Berg überzeugte die beste der pfälzischen Winzergenossenschaften mit Weißburgunder trocken. Boris Kranz, der im Ehrenamt viel für die Weinwerbung unterwegs ist, dominierte mit seinem Chardonnay „RF“.

Der mehrfache Wettbewerbssieger beim Silvaner, WG Hünerfauth-Hecky, löste Begeisterungsstürme für seine „feinherbe“ Variante im Publikum aus, wobei der Preis auch sehr günstig erscheint. Der Lucashof aus Forst machte Freude mit dem Sauvignon blanc, ebenso wie der Auxerrois vom WG Oerther in Schweigen-Rechtenbach. Von der höchsten Weinlage der Pfalz in Herxheim am Berg überzeugte die beste der pfälzischen Winzergenossenschaften mit Weißburgunder trocken. Boris Kranz, der im Ehrenamt viel für die Weinwerbung unterwegs ist, dominierte mit seinem Chardonnay „RF“.

WG Gebrüder Bart baut aus der ältesten Dürkheimer Lage Michelsberg einen vollmundigen, saftigen Riesling Kabinett aus. Die folgenden Proben von WG Gries, WG Zimmermann und Thomas Dollt, zeigten die Entwicklung zur Vielschichtigkeit hin zu großen Weinen. Der Ungsteiner Roter Riesling trocken vom WG Pfeffingen bildete in der Selection „SP“ den krönenden Abschluss der Rieslingparade. Zu Recht konnte der Riesling&Sauvignon blanc vom Deutschen Weintor eG. Auf der Prowein punkten.

Der historische Morio-Muskat, eine Kreuzung aus Muskateller und Silvaner, drückte die aromatische Fülle dieser Rebsorte aus. Huxelrebe Spätlese vom WG Borell-Diehl steigerten die genüssliche Wahrnehmung, die ihren absoluten Vollgenuss in der Gewürztraminer Auslese vom WG Friedrich und der Edesheimer „Schwarzer Letten“ Scheurebe TBA von Nicole Graeber aus Edenkoben fanden. Mit dem Pfälzer Lied endete nach fünf Stunden der Weinblick, der musikalisch von der Stimmungsmusik des „s´Blech“ umrahmt wurde.

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