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Weltgesundheitstag: Inspirieren und qualifizieren

Verantwortlicher Autor: Dieter Theisen/Tanja Plenk Bensheim, 02.04.2020, 13:18 Uhr
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Bensheim [ENA] Wie wichtig es ist gutes Pflegepersonal zu haben, zeigt sich nicht nur in Deutschland sondern auch in den Entwicklungsländer. Gerade in Zeiten des Corona-Virus. Dramatisch Szenen werden jeden Tag sichtbar. Am Tag des Weltgesundheitstages am 7.April weißt die Christtoffel- Blindenmission darauf hin Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Sein Lachen verbreitet Zuversicht und Freude.

Lala Jaona strahlt eigentlich immer. Er sorgt dafür, dass die Patienten des Augenkrankenhauses keine Angst vor der Behandlung haben. Nördlich der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé versorgt der 44-Jährige die Menschen, macht ihnen Mut und assistiert bei Operationen. Lala Jaona steht stellvertretend für alle Pflegekräfte in den Projekten der CBM. "Wir haben in Deutschland einen Mangel an medizinischem Personal. Wirklich fatal ist die Lage in Entwicklungsländern, auch in der Augenmedizin: Es fehlt an Pflegekräften genauso wie an Ärztinnen und Ärzten. In Kamerun kommen zum Beispiel auf eine Million Patienten gerade einmal drei Augenärzte, in Deutschland sind es 92.

Viele Menschen in Kamerun sind blind, weil sie nicht behandelt werden können", sagt Dr. Rainer Brockhaus, Vorstand der CBM im südhessischen Bensheim. Weltweit sind 253 Millionen Menschen blind oder sehbehindert. 75 Prozent aller Sehbehinderungen könnten vermieden oder geheilt werden. Als Ursachen benennt Brockhaus neben den schwierigen Lebensverhältnissen oder Mangelernährung vor allem die schlechte Gesundheitsversorgung: "Die CBM leistet seit langem einen aktiven Beitrag, das zu ändern: Sie schafft Zugang zu medizinischer Versorgung, unterstützt Projektpartner vor Ort bei der Ausbildung medizinischen Fachpersonals und klärt die Menschen über Gesundheitsrisiken auf."

Im folgenden trainiert Jaona die nächste Generation von Pflegerinnen und Pflegern. Bei der Ausbildung von medizinischem Fachkräften spielt auch Lala Jaona eine wichtige Rolle. Der Familienvater aus Madagaskar ist mit Frau und Kindern nach Kamerun gekommen. Dort arbeitet er als Augenkrankenpfleger und schult als Tutor die nächste Generation Pflegekräfte. Tagsüber arbeitet er mit dem Team zusammen, bereitet den OP-Saal vor, versorgt Patienten. Er schaut seinen Auszubildenden über die Schulter, um zu sehen, was sie tun. Er berät sie und beantwortet ihre Fragen.

Sein Job ist es, sie fit für den Klinikalltag zu machen. Freitagnachmittags unterrichtet er dann das theoretische Wissen. Jaona: "Die meisten Pfleger, die im Krankenhaus angestellt werden, sind nicht spezialisiert auf die Augenarbeit. Meine Aufgabe ist es, die Männer und Frauen als Augenkrankenpfleger auszubilden und zu qualifizieren." Die Auszubildendenen kommen aus ganz Westafrika. Und auch Augenärzte werden im klinikeigenen Trainingscenter fortgebildet, das mit Hilfe der CBM-Spenderinnen und Spender aufgebaut wurde. Künftig will die Klinik dort sogar komplette Krankenpfleger- und Facharztausbildungen anbieten.

Lala Jaona ist Augenkrankenpfleger in Kamerun.
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